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Uthleben Heimatgeschichte
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In diesem Forum soll durch Anregungen und Kritik Entscheidungen der Stadt Heringen unseren Ort betreffend sachlich diskutiert werden. Auf dieser Plattform ist ein Dialog zwischen Politikern und Bürgern erwünscht.

Grundsätzliches zum Umgang von Informationen

 

Wir sind in der heutigen Zeit immer häufiger auf Informationen, auch von Experten, angewiesen.
Zu diesem Thema findet man im KI(künstliche Intelligenz)-basiertem Copilot für das Web folgendes:


Es gibt verschiedene Methoden, um Expertenmeinungen zu bewerten. Eine Möglichkeit besteht darin, die Gründe zu untersuchen, auf denen eine Expertenmeinung basiert


1. Eine andere Möglichkeit besteht darin, die Meinung eines Experten mit anderen Expertenmeinungen zu vergleichen


2. Eine dritte Möglichkeit besteht darin, die Meinung eines Experten mit empirischen Daten oder Fakten zu vergleichen.

 

Hinweise zum Abstand von Wohngebäuden zu Freileitungen und Erdkabeln vom Bundesamt für Strahlenschutz(BfS)
 

Es gibt in Deutschland kein Gesetz, das einen Mindestabstand von Hochspannungsleitungen zu Wohngebäuden vorschreibt.
    Seit dem Jahr 2013 gibt es ein Überspannungsverbot von Gebäuden und Gebäudeteilen, die zum dauerhaften Aufenthalt von Menschen bestimmt sind.
    Nicht betroffen von dem Überspannungsverbot sind bestehende Freileitungstrassen sowie entsprechende Planfeststellungsbeschlüsse, Planfeststellungs- und Plangenehmigungsverfahren, die bis zum 22. August 2013 eingereicht wurden (§ 4 Abs. 3 26. BImSchV).
    Nach aktuellem Stand der Forschung schützt die Einhaltung der Grenzwerte Erwachsene und Kinder selbst bei einer geringen Entfernung vom Wohngebäude zur Hochspannungsleitung vor allen nachgewiesenen gesundheitlichen Wirkungen.
    Die Grenzwerte werden in Deutschland nach aktuellem Kenntnisstand an allen Orten des dauerhaften Aufenthalts eingehalten und sogar deutlich unterschritten.
Es gibt in Deutschland kein Gesetz, das einen Mindestabstand von Hochspannungsleitungen zu Wohngebäuden vorschreibt. Es gibt jedoch seit dem Jahr 2013 ein Überspannungsverbot von Gebäuden und Gebäudeteilen, die zum dauerhaften Aufenthalt von Menschen bestimmt sind. Dies betrifft den Neubau von Freileitungstrassen mit Wechselstrom, die eine Frequenz von 50 Hertz und eine Nennspannung von 220 Kilovolt oder mehr aufweisen. Es gibt jedoch Ausnahmen, für die eine Stichtagsregelung gilt. Nicht betroffen von dem Überspannungsverbot sind bestehende Freileitungstrassen sowie entsprechende Planfeststellungsbeschlüsse, Planfeststellungs- und Plangenehmigungsverfahren, die bis zum 22. August 2013 eingereicht wurden (§ 4 Abs. 3 26. BImSchV).
Leitungen zur Höchstspannungs-Wechselstrom-Übertragung, die in den allermeisten Fällen zum Transport von elektrischer Energie in Deutschland verwendet werden, können im Falle eines Neubaus als Freileitung oder im Rahmen von Pilotprojekten als Erdkabel errichtet werden (§ 4 BBPlG). Demgegenüber sind bei der Höchstspannungs-Gleichstrom-Übertragung bei einem Abstand zu Wohngebäuden von weniger als 400 Metern im Geltungsbereich eines Bebauungsplans oder im unbeplanten Innenbereich bzw. weniger als 200 Metern im Außenbereich Erdkabelleitungen vorgesehen und Freileitungen – mit wenigen Ausnahmen – verboten (§ 3 Abs. 4 BBPlG).
Die gesetzlichen Grenzwerte für die elektrischen und magnetischen Felder müssen an allen Orten des dauerhaften Aufenthalts nicht nur eingehalten werden, es besteht darüber hinaus noch ein Minimierungsgebot: Bei der Errichtung neuer oder wesentlichen Änderung bestehender Hochspannungsleitungen müssen die nach dem Stand der Technik bestehenden Möglichkeiten ausgeschöpft werden, um die von der jeweiligen Anlage ausgehenden Felder zu minimieren.
Nach aktuellem Stand der Forschung schützt die Einhaltung der Grenzwerte Erwachsene und Kinder selbst bei einer geringen Entfernung vom Wohngebäude zur Hochspannungsleitung vor allen nachgewiesenen gesundheitlichen Wirkungen. Mit jedem Meter Abstand zu den Hochspannungsleitungen werden die dazugehörigen elektrischen und magnetischen Felder sehr schnell deutlich schwächer. Auch im Haushalt erzeugen Leitungen und Geräte elektrische und magnetische Felder. Diese haben üblicherweise einen deutlich größeren Anteil an der Gesamtexposition (d.h. der Art und Weise, wie Menschen elektrischen und magnetischen Feldern ausgesetzt sind) eines Menschen. Das gilt umso mehr, je weiter die Hochspannungsleitungen von den Häusern entfernt sind.


Was bei Messungen zu beachten ist
Da die Grenzwerte in Deutschland an allen Orten des dauerhaften Aufenthalts eingehalten werden müssen, ist davon auszugehen, dass eine Messung vor Ort nur Werte deutlich unterhalb der gesetzlichen Grenzwerte liefern. Unterhalb der Grenzwerte treten nach derzeitigem Kenntnisstand keine gesundheitsgefährdenden Wirkungen auf. Will man trotzdem wissen, wie stark die niederfrequenten Felder an einem bestimmten Ort sind, kann dies über eine Messung gezeigt werden. Diese sollte stets von Fachleuten durchgeführt werden und mindestens 24 Stunden dauern, um auch Schwankungen im Tagesverlauf zu erfassen. Für die fachgerechte Messung gibt es mehrere Möglichkeiten:
Die zuständige Untere Immissionsschutzbehörde des Landkreises bzw. der kreisfreien Stadt ist eine passende Anlaufstelle. Sie ist meistens Teil des Umweltamtes.
 Ebenso der Leitungsbetreiber, der vielleicht bereits entsprechende Messungen durchgeführt hat.
 Eine Kontaktaufnahme zu Technischen Universitäten oder Hochschulen könnte sich ebenfalls lohnen.
 Nicht zuletzt gibt es freie Anbieter am Markt. Bei diesen sollte stets auf eine geeignete Qualifikation geachtet werden. So ist zum Beispiel die Bezeichnung "Baubiologe" nicht gesetzlich geschützt, da sich jeder so nennen kann. Skeptisch sollten Auftraggeber auch werden, wenn ein Anbieter andere Grenzwerte als die gesetzlichen Werte der 26. Bundesimmissionsschutzverordnung (26. BImSchV) als Maßstab heranzieht und darauf aufbauend zum Teil sehr kostspielige Abschirmmaßnahmen empfiehlt.


Individuelle Vorsorgemöglichkeiten
Für die meisten Menschen in Deutschland verursachen nicht Hochspannungsleitungen, sondern Elektroinstallationen und Geräte in Alltag und Haushalt den größten Teil ihrer Belastung durch niederfrequente elektrische und magnetische Felder. Deswegen kann auch jeder Einzelne zur Verringerung seiner persönlichen Belastung beitragen – das BfS gibt Hinweise zu individuellen Vorsorgemaßnahmen.
Forschung
Um wissenschaftliche Unsicherheiten beseitigen zu können, fördert das Bundesamt für Strahlenschutz weitere Forschung zum Thema elektrische und magnetische Felder.

 

Untersuchungen zu einem möglichen Zusammenhang zwischen niederfrequenten Magnetfeldern und neurodegenerativen Erkrankungen

Neurodegenerative Erkrankungen sind Erkrankungen des zentralen oder des peripheren Nervensystems, bei denen es zur Degeneration und zum Absterben von Nervenzellen kommt. Dies führt zu Funktionsstörungen des Gehirns (z.B. Gedächtnisstörungen, Demenzen) und des Bewegungsapparats (z.B. Multiple Sklerose/MS, Parkinson-Krankheit, Amyotrophe Lateralsklerose/ALS).
Mehrere bisher durchgeführte epidemiologische Studien zeigen einen Zusammenhang zwischen niederfrequenten Magnetfeldern und Erkrankungen des Nervensystems bei beruflich hoch exponierten Personengruppen. So zeigte eine Metaanalyse von 20 epidemiologischen Studien ein erhöhtes ALS-Risiko bei beruflicher Exposition mit niederfrequenten Magnetfeldern. Auch für Alzheimer Demenz liegt aus einer Metaanalyse ein Hinweis auf ein erhöhtes Risiko bei beruflich exponierten Personen vor. Dagegen gibt es keine Hinweise für einen Zusammenhang zwischen der Parkinson-Krankheit oder der multiplen Sklerose und Magnetfeldern.
Für die Allgemeinbevölkerung, also nicht beruflich exponierte Personen, zeigte sich ein möglicherweise erhöhtes Risiko für die Alzheimer Demenz bei Personen, die in einer Entfernung von weniger als 50 Metern zu einer Hochspannungsleitung wohnen. Eine ähnliche Studie aus Dänemark konnte die Ergebnisse aber nicht in vollem Umfang bestätigen. Ob die beobachteten erhöhten Risiken tatsächlich ursächlich mit niederfrequenten Magnetfeldern zusammenhängen, und welche Wirkmechanismen zugrunde liegen, ist nicht geklärt.
Neue epidemiologische Daten und deren zusammenfassende Analysen sollen genutzt werden, um die Datenlage zu einem möglichen Zusammenhang zwischen neurodegenerativen Erkrankungen und Magnetfeldern oder auch Stromschlägen zu aktualisieren. Sollten die bisherigen Auswertungen einen Zusammenhang zeigen, wird dieser in Tierstudien und Studien an Zellkulturen experimentell überprüft und nach möglichen Wirkmechanismen gesucht.


In der folgenden Auswertung  geht man von 0,3µT als Grenzwert für eine Leukämie-Erkrankung bei Kindern:

Gemeinsame Auswertung von internationalen Studien zumZusammenhang zwischen Leukämie im Kindesalter und dem Abstand zu Stromleitungen Fachliche Stellungnahme des BfS
Zusammenfassung:
• Die IARC stufte niederfrequente Felder bereits 2002 als möglicherweise krebserregend ein,
beruhend u.a. auf zwei gepoolten Studien (Ahlbom et al., 2000; Greenland et al., 2000), die
einen statistischen Zusammenhang zwischen Leukämie im Kindesalter und Magnetfeldern von über 0,3 bzw. 0,4 Mikrotesla (μT) aufzeigten.
• In einer neuen gepoolten Studie und Metaanalyse werteten Amoon et al. (2018) die Rohdaten von 11 Fall-Kontroll-Studien aus 10 Ländern gemeinsam aus, um zu untersuchen, ob ein
Zusammenhang zwischen Leukämie im Kindesalter und dem Abstand zur nächsten
Stromleitung besteht und falls ja, ob dieser auf das Magnetfeld oder andere Faktoren
zurückzuführen ist.
• Insgesamt deutet die Studie nicht auf einen Zusammenhang zwischen der Nähe des Wohnorts zu einer Stromleitung und dem Risiko, im Kindesalter an Leukämie zu erkranken, hin. Nur für Hochspannungsleitungen mit mindestens 200 kV wurden gewisse Hinweise auf ein schwach erhöhtes Risiko bei einem Abstand des Wohnorts zur Hochspannungsleitung von weniger als 50 m gefunden.
• Die Aussagekraft der Studie ist jedoch stark eingeschränkt dadurch, dass die Magnetfelder nicht gemessen wurden, sondern der Abstand der Wohnung zur nächsten Stromleitung als Ersatz verwendet wurde. Dieser ist nur ein sehr ungenaues Maß für die Magnetfeldexposition.
• Da der Kenntnisstand zu umweltbedingten Risikofaktoren für Leukämien im Kindesalter
insgesamt unbefriedigend ist, bemüht sich das BfS intensiv um die Erforschung der Ursachen für Leukämien im Kindesalter auch im Rahmen des Forschungsprogramms "Strahlenschutz beim Stromnetzausbau".
Hintergrund
Die IARC stufte niederfrequente Felder bereits 2002 als möglicherweise krebserregend ein, beruhend u.a. auf zwei gepoolten Studien (Ahlbom et al., 2000; Greenland et al., 2000), die einen statistischen Zusammenhang zwischen Leukämie im Kindesalter und Magnetfeldern von über 0,3 bzw. 0,4 Mikrotesla (μT) aufzeigten. Auch in zwei später durchgeführten gepoolten Studien wurden konsistent erhöhte Leukämierisiken bei Kindern, die einer Magnetfeldexposition > 0,3 oder 0,4 μT ausgesetzt waren, festgestellt (Schüz et al., 2007; Kheifets et al., 2010). Die Risikoerhöhungen in den vier gepoolten Studien beruhten allerdings auf geringen Fallzahlen und in einer der Studien (Kheifets et al., 2010) waren sie nicht statistisch signifikant.  Eine häusliche Magnetfeldexposition über 0,3 μT ist zudem sehr selten. Die mittlere häusliche Magnetfeldexposition liegt in Europa zwischen 0,025 und 0,07 μT (WHO Monograph 238, 2007). Nach Berechnungen sind nur wenige Kinder (zwischen 1 und 4 %) über 0,3 μT exponiert und nur etwa 1-2 % über 0,4 μT (WHO Monograph 238, 2007). Für die EU (27 Länder) wurden unter Annahme eines ursächlichen Zusammenhangs 50 bzw. 60 auf die Magnetfeldexposition zurückgehende Fälle pro Jahr ermittelt (Grellier et al. 2014).


Bedeutung der Distanz zu einer Stromleitung
Bei Kheifets et al. (2010) zeigte sich bei Betrachtung der Distanz zur Stromleitung ein 1,59-fach signifikant höheres Leukämierisiko für Kinder, die weniger als 50 m von der Stromleitung entfernt wohnten, im Vergleich zu Kindern, die mindestens 200 m von der Stromleitung entfernt wohnten, und das Risiko nahm mit abnehmender Distanz zu. Damit stellte sich die Frage, ob das Leukämierisiko in der Nähe von Stromleitungen tatsächlich erhöht ist und worauf eine mögliche Erhöhung zurückzuführen sein könnte. In der Nähe von Stromleitungen können zwar hohe Magnetfeldexpositionen auftreten, die Magnetfeldexposition hängt jedoch von der aktuellen Stromlast ab und lässt sich nicht zuverlässig durch die Entfernung vorhersagen (Feychting und Ahlbom, 1994; Maslanyj et al., 2009). Zudem ist es denkbar, dass vom Magnetfeld unabhängige Faktoren, die mit der Nähe zu einer Stromleitung zusammenhängen, das Leukämierisiko beeinflussen.

 

Elektrische und Magnetische Felder bei Freileitungen

 

Elektrische und magnetische Felder begegnen uns häufig im Alltag. Wenn zum Beispiel eine Lampe über die Steckdose mit dem Stromnetz verbunden ist, entsteht ein elektrisches Feld. Wird der Lichtschalter der Lampe eingeschaltet und das Licht leuchtet, dann entsteht zusätzlich ein magnetisches Feld. Elektrische und magnetische Felder gibt es also überall, wo der Mensch elektrische Energie nutzt. Auch Stromleitungen wie der Ersatzneubau Altheim – St. Peter erzeugen elektrische und magnetische Felder. Da uns hierzu immer wieder Fragen erreichen, möchten wir Ihnen in diesem Beitrag die wichtigsten Punkte erläutern. 

Die Stärke von elektrischen Feldern wird in Volt pro Meter (V/m) gemessen. Bei magnetischen Feldern ist die Messeinheit die „magnetische Flussdichte“ in Mikrotesla. Allgemein gilt: Je höher die Spannung ist, desto größer ist das elektrische Feld und je stärker der Strom fließt, desto stärker ist das magnetische Feld.
 

 

elektrische und magnetische Felder bei Freileitungen Altheim – St. Peter(Baden-Würtemberg)

 

 

 

Elektrische und magnetische Felder entstehen aber nicht nur aufgrund der Nutzung von elektrischer Energie durch den Menschen, sondern sie kommen auch in der Natur vor. So sind wir von einem natürlichen Erdmagnetfeld umgeben, das wir zum Beispiel beim Gebrauch eines Kompasses nutzen. Zugvögel machen sich dies ebenfalls zunutze. Wie eingangs bereits erwähnt, erzeugen auch Stromleitungen elektrische und magnetische Felder.

Gesetzliche Grenzwerte
In Deutschland gelten für elektrische und magnetische Felder strenge gesetzliche Grenzwerte, die den Schutz des Menschen sicherstellen. Diese sind in der 26. BundesimmissionschutzVerordnung (26. BimSchV) festgelegt. Sie beruhen auf wissenschaftlichen Erkenntnissen und Empfehlungen der nationalen Strahlenschutzkommission und der internationalen Kommission zum Schutz vor nicht-ionisierender Strahlung

Informationen vom Bundesamt für Umwelt der Schweiz

 

Hochspannungsleitungen (Freileitungen) als Elektrosmog-Quelle


Wo Elektrizität erzeugt, transportiert und genutzt wird, entstehen als unvermeidliche Nebenprodukte elektrische und magnetische Felder. Je höher die Stromstärke und Spannung und je kleiner der Abstand zu den Strom führenden Anlagen, desto grösser sind diese Felder. Im Bereich der Stromversorgung treten die stärksten Belastungen in unmittelbarer Nähe von Transformatorenstationen und Hochspannungsleitungen auf.

Perspektivische Darstellung des Magnetfeldes einer typischen 380-kV-Hochspannungsleitung mit zwei Strängen bei Volllast (1920 A). Im Umkreis der sechs Strom führenden Leiterseile tritt die stärkste Belastung auf. Sie beträgt innerhalb der roten Schläuche mehr als 100 Mikrotesla (µT) und bei der Hülle des grossen Tunnels noch 1 µT.

 

1. Räumliche Ausdehnung der Magnetfelder
2. Reduktion des Magnetfeldes durch Phasenoptimierung
3. Zeitlicher Verlauf des Magnetfeldes
4. Elektrische Felder von Freileitungen

1. Räumliche Ausdehnung der Magnetfelder von Freileitungen
Die Intensität eines Magnetfeldes wird in Mikrotesla (µT) angegeben. Je grösser die Stromstärke und je weiter die Abstände zwischen den Strom führenden Leiterseilen, umso grösser ist die räumliche Ausdehnung des Magnetfeldes einer Hochspannungsleitung. In der Mitte zwischen zwei Masten, wo die Leiter am tiefsten hängen, treten in Bodennähe die stärksten Belastungen auf. Sie variieren je nach Bauart der Leitung und Stromstärke. Mit zunehmender Distanz von der Leitung nimmt das Magnetfeld ab. Deshalb ist es umso schwächer, je höher über dem Boden die Leiter angebracht sind.

Bei Leitungen mit mehreren Strängen oder bei einem parallelen Verlauf von Hochspannungsleitungen können sich die Magnetfelder der einzelnen Stränge gegenseitig verstärken oder abschwächen. Mit einer Optimierung der Phasenbelegung lässt sich die Feldbelastung vermindern.

Gebäudemauern schirmen Magnetfelder praktisch nicht ab. Bis in eine Entfernung von 150 bis 200 m können 380-kV-Freileitungen die Magnetfeldbelastung in benachbarten Häusern deshalb erhöhen. Weiter weg ist eine normale Hintergrundbelastung vorhanden, die in Wohnungen mit Anschluss ans Elektrizitätsnetz rund 0,02 bis 0,04 µT beträgt. In der Nähe von elektrischen Geräten kann das Magnetfeld jedoch sehr viel stärker sein.

Schnitt durch das Magnetfeld einer Hochspannungsleitung


Schnitt durch das Magnetfeld der oben dargestellten Hochspannungsleitung in der Mitte zwischen zwei Masten, wo die Leiterseile am tiefsten hängen. Die Belastung nimmt mit zunehmendem Abstand von der Leitung ab und wird durch Gebäudemauern, Bäume oder den Erdboden nicht beeinflusst. Die Bedeutung der ausgezogenen Linien ist in der Farbskala unten dargestellt.

 

Skala der magnetischen Flussdichte in Mikrotesla (µT)

 

2. Reduktion des Magnetfeldes durch Phasenoptimierung
Im Unterschied zum elektrischen Feld lässt sich das Magnetfeld nur mit grossem Aufwand abschirmen. Die beste Möglichkeit zur Begrenzung seiner Ausdehnung besteht in der günstigen Anordnung der Leiterseile sowie in einer Phasenoptimierung.
Die in den verschiedenen Leiterseilen einer Hochspannungsleitung fliessenden Wechselströme weisen zeitlich versetzte Schwingungen auf - sie haben verschiedene Phasenlagen. Je nachdem, wie die drei Phasen an den Enden einer Leitung an die Leiterseile angeschlossen sind, hat das Magnetfeld eine grössere oder kleinere räumliche Ausdehnung.
Bei einer Phasenoptimierung wird versucht, die Leiterseile elektrisch so anzuschliessen, dass die räumliche Ausdehnung des Magnetfeldes minimiert wird. Dazu dienen Simulationsprogramme, die anhand der Leiteranordnung sowie der am häufigsten vorkommenden Kombintaion der Lastflussrichtungen die am besten geeignete Phasenbelegung berechnen.

Ungünstige Phasenbelegung

 

Durch eine günstige Anordnung der Leiterseile und die Optimierung der Phasenbelegung lässt sich die Ausdehnung des Magnetfeldes von Freileitungen deutlich reduzieren. Die Abbildung oben zeigt das Magnetfeld einer zweisträngigen 380-kV-Hochspannungsleitung mit optimierter Phasenbelegung. Hier ist die gleiche Leitung mit der ungünstigsten Phasenbelegung dargestellt (zum Vergrössern, Bild anklicken).

3. Zeitlicher Verlauf des Magnetfeldes bei einer Hochspannungsleitung
Das Magnetfeld hängt von der Stromstärke und somit vom jeweiligen Elektrizitätsverbrauch in den Haushalten und Betrieben ab. Der zeitliche Verlauf der Magnetfeldbelastung in der Umgebung einer Hochspannungsleitung widerspiegelt somit den je nach Tages- und Jahreszeit schwankenden Stromkonsum.

Im Gegensatz zur Stromstärke bleibt die Spannung praktisch konstant. Dies gilt auch für das elektrische Feld einer Hochspannungsleitung, welches sich proportional zur Spannung verhält.

Ungünstige Phasenbelegung


Durch eine günstige Anordnung der Leiterseile und die Optimierung der Phasenbelegung lässt sich die Ausdehnung des Magnetfeldes von Freileitungen deutlich reduzieren. Die Abbildung oben zeigt das Magnetfeld einer zweisträngigen 380-kV-Hochspannungsleitung mit optimierter Phasenbelegung. Hier ist die gleiche Leitung mit der ungünstigsten Phasenbelegung dargestellt (zum Vergrössern, Bild anklicken).

 

3. Zeitlicher Verlauf des Magnetfeldes bei einer Hochspannungsleitung
Das Magnetfeld hängt von der Stromstärke und somit vom jeweiligen Elektrizitätsverbrauch in den Haushalten und Betrieben ab. Der zeitliche Verlauf der Magnetfeldbelastung in der Umgebung einer Hochspannungsleitung widerspiegelt somit den je nach Tages- und Jahreszeit schwankenden Stromkonsum.

Im Gegensatz zur Stromstärke bleibt die Spannung praktisch konstant. Dies gilt auch für das elektrische Feld einer Hochspannungsleitung, welches sich proportional zur Spannung verhält.

Hier der Artikel nach der Antragskonferenz in Sömmerda:

 

Dorfbewohner aus dem Landkreis Nordhausen wollen zum Verlauf der 380kV-Trasse ein Wörtchen mitreden

 

Marco Kneise

TA 27072023

Uthlebens früherer Bürgermeister Fritz Lehmann meldete sich bei der Antragskonferenz in Sömmerda ebenfalls zu Wort.

 

                                                                                                                                                                                                            Foto: Marco Kneise

Sprichwörtlich "verarscht" fühlten sich Dorfbewohner aus dem Kreis Nordhausen. Gemeinsam diskutieren sie mit der Bundesnetzagentur in Sömmerda über den Verlauf der 380-kV-Trasse

Sie fühlen sich „nicht mitgenommen“, „gegeneinander ausgespielt“ und sogar „verarscht“. Obwohl das Thema seit Jahren über dem Südharz schwebt. Und das obwohl Netzbetreiber 50 Hertz im Zuge seiner frühen Öffentlichkeitsbeteiligung mehrfach auf Informationstour in der Region Halt machte, im Dialog mit den Bürgermeistern steht und via Bundesfachplanung eine Beteiligung möglich war.
Deutlich an Fahrt aufgenommen hat die Diskussion für manchen Südharzer jedoch erst in den vergangenen Wochen. Als sie realisierten, dass die neue 380-kV-Stromtrasse direkt neben ihrem Ort gebauten werden soll. 60 Meter hohe Masten, die die halb so hohen Masten der 1965 gebauten 220-kV-Stromstrasse ersetzen werden.
Im Kreis Nordhausen sind es Görsbach, Heringen, Uthleben, Hain und Wolkramshausen, an die der im März dieses Jahres festgelegte Korridor von 1000 Metern Breite, in dem definitiv die Stromtrasse gebaut wird, am dichtesten herankommt. Am strittigsten scheint die „Netzanbindung Südharz“ jedoch in Uthleben zu sein. Denn bis zu 200 Meter soll die Trassenplanung an das letzte Haus des Dorfes rücken. Deswegen möchten die Uthleber am endgültigen Verlauf der Stromtrasse in besagtem Korridor noch ein Wörtchen mitreden.
50 Leute bei Versammlung größtenteils per Bus da
Gelegenheit sich zu äußern, gab es am Mittwoch im gut eine Stunde Fahrzeit entfernten Sömmerda, dass im nördlichen Abschnitt der 380-kV-Trasse nicht vorkommt. Dennoch fanden sich am Morgen rund 50 interessierte Leute ein, die der Veranstaltung der Bundesnetzagentur beiwohnten. Größtenteils kamen die allerdings aus Uthleben, da Ortschaftsbürgermeister Frank Steiner (parteilos) einen Bus organisierte. Entsprechend waren die Wortmeldungen frequentiert, für die man sich anmelden musste.

 

Ein Teil der Uthleber, die der Antragskonferenz der Bundesnetzagentur beiwohnten.

Foto: Marco Kneise

 

Darunter war auch Heringens Bürgermeister Matthias Marquardt (Linke), der nach einem Bouquet an Informationen seitens der Bundesnetzagentur und 50 Hertz, den Standpunkt der Gemeinde als erstes verdeutlichte. So sei, seiner persönlichen Einschätzung nach, kein Ort so sehr von der Trasse betroffen wie Uthleben. Zudem verdeutlichte Marquardt, dass es für die Landgemeinde gerade zur Zeit der Corona-Pandemie 2020 und 2021 schwer war, auf diese Thematik mit den Einwohnern einzugehen, da es keine Möglichkeit gab, Einwohnerversammlungen durchzuführen. Zugleich sprach er aus, was viele Uthleber womöglich denken: „Aus unserer Sicht wäre es möglich gewesen einen anderen Korridor zu wählen. Sie haben sich dagegen entschieden. Ich denke hier wurden finanzielle Dinge über das Wohl der Menschen gestellt.“ Deswegen könne der Trassenverlauf so nicht bleiben und es sei Aufgabe von 50 Hertz sowie der Bundesnetzagentur eine Alternative zu bieten. Abschließend forderte Marquardt einen möglichst südlichen Verlauf. Sollte das nicht möglich sein, einen trassenneutralen Verlauf. Sprich: exakt dort bauen, wo die bisherige 220-kV-Trasse verläuft. Alles andere wäre eine „Scheinmitbestimmung“.

Frank Steiner als Ortschef von Uthleben beteuert dagegen, niemals von 50 Hertz einbezogen worden zu sein. Angesicht weiterer Belastungen wie beispielsweise Autobahn, Windräder und Schweinemastanlage sei daher für den Ort eine Grenze erreicht. Daher sollten Alternativen oder wenigstens ein trassenneutralen Bau intensiv geprüft werden. Gleich im Anschluss ergriff Uthlebens früherer Bürgermeister Fritz Lehmann (CDU) das Wort, dem der Persilschein missfällt, der für solche politischen Verfahren scheinbar ausgestellt werde. Zudem erinnerte Lehmann an einen Bebauungsplan, den es für ein mögliches Wohngebiet mit 20 Häusern an der „Langen Wand“ geben soll. Auf Grund der Entwicklungen soll sich der Vorhabenserschließungsträger daher bedeckt halten, so Lehmann.

Die Brisanz der neuen 380-kV-Trasse hat der Uthleber Marcus Hesse auch erst in den vergangenen Wochen erkannt. Daher nutzte er die Antragskonferenz, um seine Bedenken zu äußern. Als Anwohner der Ernst-Thälmann-Straße plädiert er für einen gänzlich anderen Verlauf. Doch das sei laut Eduard Raaz von der Bundesnetzagentur bereits vergangenes Jahr diskutiert worden. Da Hesse die Entscheidung jedoch in Frage stellte, forderte er sodann „das Paket noch einmal aufzumachen“ und neu zu diskutieren. Raaz konterte hingegen mit der Aussage, das eine Vielzahl an Gründen gibt, die zu der jetzigen Entscheidung geführt hätte. Diese in Frage zu stellen, hätte keine rechtmäßige Grundlage.

Hier ist der Link zur Anmeldung für die Konferenz:

 

https://www.netzausbau.de/SharedDocs/Termine/Veranstaltungen/Antragskonferenzen/230726_AK_Soemmerda_V44-N.html  

 

Bitte bei Frank Steiner melden(siehe oben!)

Aus den folgenden Artikeln und Informationen kommt als Alternative nur die Verlegung von Erdkabel mit HGÜ-Kabeln in Frage. Eine Belastung für Mensch und Umwelt besteht bei einer Entfernung von 400m vom Wohngebiet und einer Verlegetiefe von 3m kaum.

Dazu  der Naturschutzbund NABU:

 

"Anders als in einer Freileitung erzeugt in einem Erdkabel weder Dreh- noch Gleichstrom elektrische Felder über dem Boden. Das magnetische Feld ist nur direkt über dem Boden hoch, bei HGÜ-Kabeln liegt es im ungefährlichen Bereich der Erdstrahlung."

 

Hier der Artikel dazu:

https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/energie/stromnetze-und-speicher/naturschutz/18757.html

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Vor 10 Jahren gab das Bundesamt für Strahlenschutz die folgende Animation heraus. Das Thema wird hier sehr anschaulich zusammengefaßt:

 

 

 

 

IST HOCHSPANNUNG SCHÄDLICH FÜR DIE GESUNDHEIT?

 

Die Fakten

Überall wo Elektrizität erzeugt, übertragen oder genutzt wird, können wir elektrischen und magnetischen Feldern ausgesetzt sein. Hoch- und Höchstspannungsleitungen, die zum Transport und zur Verteilung von Elektrizität dienen, tragen ihren Teil zur Exposition – auch Feldbelastung genannt – bei.

Bei der Frage, ob von Stromleitungen eine gesundheitliche Gefahr ausgeht, sind zwei Faktoren wichtig. Der erste ist das elektrische Feld, das die Trassen erzeugen. Es hängt von der Spannung ab, die an den Leitungen anliegt. Es lässt sich leicht abschirmen, schon durch Bäume im Garten und erst recht durch Häuserwände. Das zweite ist das magnetische Feld. Es entsteht durch den Strom, der tatsächlich durch die Leitungen fließt und durchdringt fast alles nahezu ungeschwächt.

Wichtig ist: je weiter Hoch- oder Höchstspannungsleitungen aber auch elektrische Geräte und Leitungen der Hausinstallation vom Menschen entfernt sind, desto geringer ist ihr Beitrag zur Gesamtexposition und desto geringer ist ihr Einfluss auf den menschlichen Organismus.

 

Elektrische Felder

Elektrische Felder werden vom Erdreich und von gewöhnlichen Baumaterialien gut abgeschirmt. Deshalb spielen sie bei Erdkabeln von 110 kV - bzw. 220 kV - Leitungen keine Rolle, treten aber im Freien in der Umgebung von Freileitungen auf.

 

Die elektrische Feldstärke hängt vor allem von der Betriebsspannung einer Leitung ab. Unter 380 kV-Wechselstrom-Freileitungen (Höchstspannungsleitungen) können Feldstärken auftreten, die über dem Grenzwert für niederfrequente elektrische Felder liegen. Der international empfohlene Basisgrenzwert für niederfrequente elektrische und magnetische Felder orientiert sich an den natürlichen elektrischen Feldstärken im Körper und an den Schwellenwerten für nachgewiesene gesundheitliche Wirkungen. Für die im Körper erzeugte elektrische Feldstärke ist bei 50 Hertz ein Basisgrenzwert von 20 Millivolt pro Meter festgelegt. Dieser gilt verbindlich nur für Orte, an denen sich Menschen längere Zeit aufhalten können, wie zum Beispiel Wohngrundstücke oder Schulhöfe. Maßgeblich ist, wie der Ort üblicherweise genutzt wird. Bei Hoch- und Mittelspannungsleitungen wird der Grenzwert in der Regel auch direkt unterhalb der Leitungen eingehalten.

 

Typische Messwerte

für eine 380 kV - Leitung

(Quelle: LfU BW)

 

 Magnetische Felder

Magnetische Felder treten bei Freileitungen und Erdkabeln auf. Sie werden – wie bereits erwähnt - durch das Erdreich oder durch Baumaterialien nicht abgeschirmt und dringen daher in Gebäude und auch in den menschlichen Körper ein.

 

Magnetfelder entstehen wenn Strom fließt. Weil die Magnetfeldstärke von der Stromstärke abhängt, schwanken die Feldstärken mit den Stromstärken in den Leitungen. Zu Tageszeiten, zu denen viel Strom genutzt oder weitergeleitet wird, ist deshalb auch das Magnetfeld um eine Leitung herum stärker. Die höchsten Feldstärken sind direkt unter Freileitungen und über Erdkabeln zu finden. Mit seitlichem Abstand zu einer Trasse nehmen sie deutlich ab.

Diagramm vom Bundesamt für Strahlenschutz (BfS):

 

Magnetische Flussdichte an 380 kV Wechselstrom-Freileitungen und Erdkabeltrassen - gezeigt sind Höchstwerte, die unter maximalen Betriebsbedingungen an den untersuchten Trassenabschnitten zu erwarten sind

 

Der vom Rat der Europäischen Union zum Schutz der Gesundheit empfiehlt einen Höchstwert von 40 Millitesla (1 Millitesla = 1.000 Mikrotesla).

Bei Freileitungen hängt die Feldverteilung vor allem von der Masthöhe sowie vom Durchhang und der Anordnung der Leiterseile ab. Der Durchhang der Leiterseile wird unter anderem vom Abstand benachbarter Masten entlang der Trasse (Spannfeldlänge) und von der transportierten Strommenge bestimmt: Je mehr Strom fließt, desto wärmer werden die Seile. Dabei dehnen sie sich aus und hängen stärker durch. Der gleiche Effekt tritt im Sommer bei hohen Temperaturen auf. Im Winter kann Eis auf den Leitungen dazu führen, dass sie stärker durchhängen. Der geringere Abstand zum Boden kann dann einen Anstieg der Feldstärkewerte zur Folge haben.

Bei Erdkabeln sind die Verlegetiefe, die Kabelanordnung und natürlich die Stromstärke entscheidend für die Magnetfeldstärken und deren Verteilung.

 

Elektromagnetische Felder als Gesundheitsgefährdung?

Natürliche elektrische und magnetische und elektromagnetische Felder sind auf der Erde allgegenwärtig und besitzen eine essentielle Bedeutung für die Evolution und sind eine wichtige Grundlage für viele Lebensformen. So entstehen elektromagnetische Felder geringer Intensität, wenn menschliche Nervenzellen im Gehirn und Rückenmark Informationen verarbeiten bzw. austauschen und die Muskeln zu Aktivitäten anregen. Vögel z.B. nutzen das Erdmagnetfeld für ihre Orientierung, wenn sie in die Winterquartiere ziehen. Während Vögel und Reptilien die Magnetfelder über ein Sinnesorgan erfassen, können Menschen allemal deren Auswirkungen wahrnehmen.  

 

Denn elektromagnetischen Felder, welche durch fließenden Strom entstehen, beeinflussen den Körper des Menschen. Elektromagnetische Felder entstehen nicht nur unter den Stromleitungen, sondern beispielsweise auch durch Handys, WLAN oder elektrische Haushaltsgeräte. Mikrowellengeräte oder elektrische Kochfelder emittieren sehr starke magnetische Felder. Die Stärke der künstlich erzeugten Felder ist mittlerweile so groß , dass diese die natürlichen Felder massiv überlagern. 

 

Es wurde mittlerweile durch viele Studien bewiesen, dass diese elektromagnetischen Felder einen Einfluss auf den menschlichen Körper haben. Im niederfrequenten Bereich bis 30 kHz können hohe Feldstärken zur Induktion starker Körperströme führen. Die derzeit geltenden Grenzwerte zum Schutz der Bevölkerung vor Gefahren durch solche Felder sollten so festgelegt werden, dass die bekannten Schwellen für akute Schädigungen durch die Felder, denen die Bevölkerung ausgesetzt ist, nicht überschritten werden. 

 

Ergebnisse wissenschaftlicher Untersuchungen zu den gesundheitlichen Auswirkungen und biologischen Effekten durch niederfrequente Magnetfelder in Relation zur Flussdichte

 (Quelle: Neitzke 2006)

 

 

Es gibt aufgrund der Befunde in epidemiologischen Studien eine relativ starke wissenschaftliche Evidenz, dass ein dauernder Aufenthalt in niederfrequenten Magnetfeldern zu einem erhöhten Leukämierisiko bei Kindern führt. Das Risiko steigt ab etwa 0,2 µT mit der Höhe der Exposition. Eine erst im Juni 2020 veröffentlichte französische Studie  konnte darüber hinaus einen Zusammenhang zwischen einem Hirntumor, insbesondere dem Gliom und einer dauerhaften unmittelbaren Exposition (<50 m) von Höchstspannungsleitungen feststellen. Bei den anderen untersuchten Krankheiten und Störungen des Wohlbefindens liegen bislang weniger Befunde vor und/oder diese sind weniger eindeutig zu interpretieren. Erhöhungen der Risiken für diese Erkrankungen durch Expositionen gegenüber niederfrequenten Magnetfeldern werden deshalb nur als 'möglich' klassifiziert. Im Rahmen experimenteller wissenschaftlicher Untersuchungen wurden insbesondere Veränderungen am Erbgut und Einflüsse auf zelluläre Funktionen, wie den Stofftransport und die Auslösung von Zellstressreaktionen festgestellt.  

 

Nach Auffassung der Experten des Bundesamtes für Strahlenschutz reichen die Hinweise aus den epidemiologischen Studien allerdings nicht aus, um als Nachweis einer Ursache-Wirkungs-Beziehung bewertet zu werden. 

 

 

Trotzdem erkennt die World Health Organization (WHO) das Risiko der niederfrequenten, elektromagnetische Felder und stuft diese als 'möglicherweise krebserzeugend' ein. Das Besondere an elektromagnetischen Feldern ist allerdings, dass das Feld bzw. dessen Stärke sich im Quadrat der Entfernung verringert. Demnach bedeutet ein zehnfacher Abstand von der Leitung nur noch ein Hundertstel des Feldes. 400 Meter Abstand zwischen den Leitungen und Wohnhäusern gelten als sicherer Schutz. Diese Entfernung wird am Ortsrand von Groß Parin allerdings deutlich unterschritten und im Riesebusch werden die Anwohner und Gäste zukünftig täglich unter der erhöhten Strahlung der Hochspannungsleitung spazieren gehen.

 

Neurodegenerative Erkrankungen sind meist langsam fortschreitende Erkrankungen des Nervensystems mit zunehmendem Verlust von Nervenzellen, die häufig zu Demenz und/oder Bewegungsstörungen führen. Einige epidemiologische Studien deuten auf ein erhöhtes Auftreten von neurodegenerativen Erkrankungen bei starker Exposition mit niederfrequenten elektrischen und magnetischen Feldern hin. Es wurde in mehreren Studien ein statistisch signifikanter Zusammenhang zwischen (beruflicher) Exposition und Alzheimer Erkrankung sowie amyotropher Lateralsklerose (Erkrankung des motorischen Nervensystems, die zu einer fortschreitenden Schädigung der Nervenzellen führt, die für die Muskelbewegungen verantwortlich sind) festgestellt. Es ist aber nicht geklärt, ob es sich um einen ursächlichen Zusammenhang handelt und welche Wirkmechanismen zugrunde liegen.

Das Risiko, an der Parkinson-Krankheit oder an multipler Sklerose zu erkranken, war durch berufliche Exposition nicht erhöht. Eine epidemiologische Studie an der allgemeinen Bevölkerung aus der Schweiz, der sehr geringe Fallzahlen zugrunde liegen, zeigte ein erhöhtes Risiko für Alzheimer Krankheit bei Personen, die in einer Entfernung von weniger als 50 m zu einer Hochspannungsleitung wohnen. Eine spätere dänische Studie konnte die Ergebnisse nicht bestätigen.

 

Etwa zwei Prozent der bundesdeutschen Bevölkerung bezeichnen sich selbst als elektrosensibel, das heißt, sie führen unterschiedliche Beschwerden, wie zum Beispiel Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Müdigkeit, Konzentrationsstörungen auf das Vorhandensein elektromagnetischer Felder in ihrer Umwelt zurück. Lange Zeit bezogen sich die Beschwerden vor allem auf die niederfrequenten elektrischen und magnetischen Felder. Seit dem raschen Ausbau des Mobilfunks werden aber zunehmend auch hochfrequente Felder als Verursacher genannt.

In mehreren wissenschaftlichen Studien wird bereits seit Längerem das Phänomen "Elektrosensibilität" untersucht. Dabei wurde z.B. ein Zusammenhang zwischen Schlafstörungen und elektromagnetischen Feldern festgestellt. Bisher ist es allerdings nicht gelungen, diese von Betroffenen vermuteten pathologischen Zusammenhänge wissenschaftlich fundiert nachzuweisen, weswegen man bislang von einem eher psychischen Einfluss ausgeht.

 

Ionisation von Luftpartikeln 

Die von einer Freileitung ausgehenden Felder sind uneinheitlich, die größten Feldstärken werden allerdings in direkter Nähe zu den Leiterseilen erreicht. Darüber hinaus können auch Spitzen an elektrisch leitfähigen Objekten in der Nähe der Trasse auftreten. Diese starken elektrischen Felder könne zu einem Zusammenbruch der Isolation der sie umgebenden Luft führen. Solche "Korona-Entladungen" führen dazu, dass an den Leiterseilen von Hochspannungsfreileitungen Wolken positiv oder negativ geladener Ionen entstehen, die vom Wind fortgetragen werden können. Dabei "haften" Teilchen aus der Luft an den Ionen dieser Ladungswolken. Eine solche Aufladung kann wiederum zu einer verstärkten Ablagerung von Schadstoffen in der Umgebung von Freileitungstrassen aber auch auf der Haut oder in der Lunge von Menschen in Trassennähe führen. Berechnungen von englischen Wissenschaftlern ergaben, dass bei Menschen, die im Windschatten von Hochspannungsfreileitungen im Freien aufhalten 20 bis 60 Prozent mehr Teilchen in der Lunge abgelagert werden als bei Menschen auf der Luv-Seite. Aber auch innerhalb von geschlossenen Räumen ist mit einer erhöhten Teilchendeposition in der Lunge zu rechnen. Ob der Korona-Effekt zu erhöhten Gesundheitsrisiken beim Menschen führt, ist bislang noch umstritten.

 

 

SCHLUSSFOLGERUNGEN

Es gilt als unbestritten, dass die durch den Stromfluss erzeugten elektrischen und magnetischen Felder Auswirkungen auf den menschlichen Körper haben. Die medizinischen Forschungen hierzu haben bislang noch keine unmittelbaren pathologischen Auswirkungen feststellen können. - Die Furcht vor gesundheitlichen Schäden durch erhöhte Exposition elektrischer und magnetischer Strahlung ist uns damit allerdings noch nicht genommen. Nur weil wir sie nicht sehen oder sofort erklären können, dürfen wir das Risiko damit nicht klein reden!

Wer möchte denn in der Nähe von Höchstspannungsleitungen wohnen, mit dem mulmigen Gefühl, dass weltweit Menschen in der Nähe von Stromtrassen mit erhöhten gesundheitlichen Risiken zu kämpfen haben, aber man weiß noch nicht warum. Reicht uns das aus, um glücklich und sorgenfrei zu leben?

 

Um mal einen Eindruck davon zu bekommen, wie stark die elektrischen Felder unter einer Hochspannungsleitung sind, stellten sich Bürger eine Bürgerinitiative im Jahre 2013 unter die 380 kV-Leitung nahe dem Umspannwerk Hüttlingen-Wagenrain mit handelsüblichen Leuchtstoffröhren auf und reckten diese gen Himmel. Wie von Geisterhand begannen viele der Röhren zu leuchten, denn die elektrischen Felder unter der Hochspannungsleitung regten den Leuchtstoff in den Röhren.

 

Wie oben bereits ausführlich beschrieben, haben die elektrischen Felder von Hochspannungsleitungen auch Einfluss auf den menschlichen Körper, auch wenn sie für uns unsichtbar sind. Die Befürworter des Netzausbaus argumentieren, dass es noch keinen wissenschaftlichen Nachweis für die Zusammenhänge zwischen Hochspannung und Leukämie bei Kindern gibt, auch wenn diverse Statistiken dies nahelegen.

 

Auch der Hinweis auf die Unterschreitung der Grenzwerte lässt uns nicht ruhiger schlafen, denn die gesetzlich festgelegten Grenzwerte für eine Dauerexposition an Niederfrequenzanlagen (50 Hz) liegen bei 100 Mikrotesla und sind nach Auffassung vieler Wissenschaftler zu hoch. Denn internationale Studien belegen, dass schon bei einer magnetischen Dauerexposition von über 0,2 Mikrotesla mit einem erhöhten Leukämierisiko bei Kindern zu rechnen ist. 

 


Quellen:

 

 
 
 
 
 
 

 

Zwei Varianten für künftige Stromtrasse vorgestellt 

Uthleber Ortschaftsrat favorisiert weitgehenden Abstand zum Dorf. Bürgermeister bittet zeitnah um Fragen und Vorschläge 

Uthleben. Neben der anhaltenden Windpark-Diskussion spielt das Thema Energie noch eine weitere Rolle in Uthleben. Dabei geht es jedoch nicht um die Stromgewinnung, sondern, wie die Elektrizität zur heimischen Steckdose gelangt. Denn das Dorf der Goldenen Aue liegt direkt an der 220KV-Freileitung, die bis spätestens 2020 durch eine leistungsfähigere 380KV-Freileitung abgelöst werden soll. Im Interesse der Einwohner stellte Uthlebens Bürgermeister Frank Steiner(CDU) das Projekt „Netzanbindung Südharz“ zur vergangenen Ortschaftsratsitzung vor. Wichtiges Merkmal hierbei sind die Strommasten, die von bisher 26 auf 50 Meter Höhe anwachsen werden, jeweils mit einem Abstand von 300 bis 500 Meter. Aktuell wird noch ein etwa 1000 Meter breiter Korridor gesucht, in dem später die Höchstspannungsleitung verlaufen soll. Für die Trassenführung gibt es 2 Varianten, von der der Übertragungsnetzbetreiber 50Herz den bisherigen Verlauf favorisiert. Derzeit durchquert die Stromleitung die Gemarkung am Sondershäuser Weg zwischen dem Freibad und der Ortschaft mit einem Abstand von 250 Meter zur Wohnbebauung. Uthlebens Ortschaftsrat plädiert hingegen für die Variante mit dem weitestmöglichen Abstand zum Dorf. Die Variante würde entlang der Autobahn 38 führen und nördlich von Uthleben in Richtung Wolkramshausen abbiegen. Ob das aber wegen diverser Artenschutzbestimmungen und Schürfrechte der Kieswerke möglich ist, bleibt abzuwarten. Gegen ein Erdkabel spricht nicht nur die bis zu zehnfach höheren Kosten sondern auch die geringere Lebensdauer im Vergleich zur Freileitung. Uthlebens Einwohner ruft Frank Steiner daher auf, Fragen, Bedenken und Vorschläge an ihn zu richten. Der Oberbürgermeister will diese bündeln und bis zu Stichtag 11. Dezember bei 50Hz einreichen, so dass diese bei der Bundesnetzagentur die Chance haben, in die Planung einfließen zu können. 

Von Marco Kneise, TA-21.112020 

Informationen zu diesem Thema: Hochspannungsleitungen und Gesundheit - SWR2 

 

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